Jugendstil /Art Nouveau 1890-1914

Als Jugendstil wird die um die Jahrhundertwende verbreitete Stilrichtung bezeichnet, die in Deutschland nach der seit 1896 in München erscheinenden Zeitschrift "Jugend" und ihrer Art grafischen Gestalung benannt wurde. Der deutschen Bezeichnung Jugendstil entsprechen der französiche Begriff Art Nouveau und der englische Begriff Modern Style oder Style Liberty.
Die französische Bezeichnung entstand nach einer 1895 in Paris von S.Bing, einem Händler japanischer Kunst, eröffneten Galerie "Art Nouveau", die mit Möbeln des belgischen Architekten und Designers Henri van de Veldes (1863-1957) ausgestattet war. Der Begriff Art Nouveau wurde wohl das erste Mal von Henri van de Velde 1894 in einer Skizze "Déblaiement d'art" gebraucht.
Der Jugendstil war international verbreitet und entwickelte sich gleichzeitig in Frankreich aus dem Symbolismus, war stark beeinflusst auch durch das aufkeimende Intresse an japanischen Farbholzschnitten. In England entsprang er den kunstgewerblichen Aktivitäten der Präraffaeliten. Typisch für den Jugendstil sind stilisierte florale und geometrische Ornamente, wie man sie in der Malerei vollendet bei Aubery Vincent Beardsley (1872-1898) findet. Auch Henri Toulouse-Lautrec mit seiner farblithographischen Plakatkunst ist hier zu nennen wie auch der Wiener Maler Gustav Klimt (186-1918).
Zu den Formeigentümlichkeiten des Jugendstil gehören die langzügig fließende Linie, das pflanzenhafte, weiche An- und Abschwellen der Formen, eine gebrochene Farbigkeit und die empfindliche Überfeinerung aller Mittel. Er war als internationale Kunstströmung mit den in der nachimpressionistischen Malerei, vor allem bei Paul Gauguin (1848-1903) , den Synthetisten und den Nabis auftretenden Tendenzen zu symbolistischer und dekorativer, linearer und flächenhafter Gestaltung eng verknüpft.
Im Kunstgewerbe griff in erster Linie die Glaskunst die Ideen des Jugendstils auf. Zentren des Jugendstils waren München, Berlin, Darmstadt und Wien.













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